

Ausstellung
Wie unterschiedlich die Atmosphären in ein- und demselben, von uns und anderen durch unsere Präsenz mitbestimmten, Raum sein können, zeigt die Arbeit Präsenz II, die über zwei Richtmikrofone die Klangkulisse jeweils einer Raumhälfte aufnimmt und live über die aus dieser herausgefilterten Bassfrequenzen Vibrationen auf zwei Folienspiegel überträgt. Diese geben unterschiedliche Bilder des Raums in einer visuell-akustischen Verzerrung wieder. Ihre Schwingungen können unmittelbar, bewusst oder unbewusst, von den geräuschvollen Bewegungen und Unterhaltungen der Besucher_innen beeinflusst werden. Die Spiegel geben ein deformiertes, aber auch dynamisch bewegtes, lebendiges Bild wieder. Sie zeigen eine physisch messbare Spannung im Raum, eine Unruhe, deren Potenzial sich im ästhetischen Raum entlädt.
Von Jakob Otter, Aran Kleebaur, Jeanne Jens Eschert
Festival der jungen Talente 2018, Frankfurter Kunstverein Frankfurt a. M., 2018